Weint nicht um mich

Es gibt Momente im Leben, in denen Worte fehlen. Besonders dann, wenn ein geliebter Mensch geht. Doch manchmal kann ein Gedicht mehr sagen als viele Gespräche. Es kann uns trösten, berühren, mitnehmen an einen Ort jenseits von Trauer – dorthin, wo Erinnerung und Natur sich begegnen.
Das folgende Gedicht spricht leise von Abschied – aber auch von Weiterleben. Nicht im Lärm der Welt, sondern im sanften Flüstern des Waldes.


Weint nicht um mich
von Lichtschattenpoet

Weint nicht um mich, ich bin nicht fort,
Ich ging nur heim an jenen Ort,
Wo Wurzeln träumen, Schatten ziehn –
Im leisen Blattwerk werd ich blühn.

Ich bin im Wind, der euch streicht,
Im Nebel, der das Feld erreicht.
Ich bin im Licht, das golden fällt,
Ein Teil der still geword’nen Welt.

Ich bin im Klang des fernen Tals,
Im Tropfenfall, der Frieden spricht.
Ich bin im Ast, der Schatten wirft,
Bin Nähe, die im Schweigen lebt.

Weint nicht um mich, ich bin nicht fort,
Ich ging nur heim an jenen Ort,
Wo Wurzeln träumen, Schatten ziehn –
Im leisen Blattwerk werd ich blühn.

Weint nicht um mich
ich bin der Wald.


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Gedanken zum Gedicht

Dieses Gedicht nimmt uns mit in einen stillen Wald – nicht nur als Ort der Natur, sondern als Sinnbild für Frieden, Heimat und das Weiterleben nach dem Tod.
Die Worte „Ich bin nicht fort“ klingen wie ein sanftes Versprechen. Das lyrische Ich erklärt: Es ist nicht verschwunden, sondern Teil der Natur geworden – im Wind, im Nebel, im Licht. Diese poetischen Bilder verwandeln Trauer in Verbindung: mit dem Wald, mit dem Leben, mit der Erinnerung.

Besonders in Zusammenhang mit einem Friedwald – einem Ort, an dem Menschen ihre letzte Ruhe unter Bäumen finden – entfaltet dieses Gedicht seine ganze Kraft. Es schenkt eine neue Perspektive auf das, was bleibt: nicht das Ende, sondern ein stilles Weiter – verwurzelt in der Erde, umgeben von Leben.

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Ein Platz im Herzen – und im Wald

Ob bei einer Abschiedsfeier, als Begleitung auf einer Gedenkseite oder einfach als stiller Trost zwischendurch – dieses Gedicht erinnert uns daran:
Der Tod mag das Sichtbare beenden. Doch im Unsichtbaren lebt Liebe weiter.
Im Blattwerk. Im Wind.
Im Wald.