Der Erdbeermond am 11./12. Juni 2025: Alles, was du wissen musst – und wie du ihn perfekt fotografierst
Mach dich bereit für ein himmlisches Spektakel! In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 2025 erwartet uns der sogenannte Erdbeermond. Dieser Vollmond hat nicht nur einen zauberhaften Namen, sondern bietet auch eine fantastische Gelegenheit für atemberaubende Fotos.

In diesem Beitrag erfährst du alles über die Hintergründe des Erdbeermonds und bekommst eine detaillierte Anleitung, wie du ihn mit deiner Kamera am besten einfängst.
Teil 1: Die Hintergründe – Was ist der Erdbeermond?
Viele fragen sich: Leuchtet der Mond an diesem Tag wirklich rot wie eine Erdbeere? Die kurze Antwort lautet: Nein, leider nicht. Aber die Geschichte hinter dem Namen und die besonderen astronomischen Gegebenheiten machen ihn trotzdem einzigartig.
Woher kommt der Name?
Der Name „Erdbeermond“ stammt von den Algonquin, einem indigenen Volk im Nordosten Amerikas. Für sie markierte der Vollmond im Juni den Beginn der relativ kurzen Erntezeit für Walderdbeeren. Der Name hat also einen landwirtschaftlichen und kulturellen Ursprung, keine astronomische Farbeigenschaft.

In Europa hatte dieser Vollmond übrigens andere Namen, die ebenfalls auf die Jahreszeit hinweisen:
- Rosenmond: Weil im Juni die Rosen in voller Blüte stehen.
- Honigmond: Da im Juni oft der erste Honig geerntet wurde. Dieser Name ist auch der Ursprung für den Begriff „Honigmonat“ oder die englischen „Honeymoon“ (Flitterwochen), da im Juni traditionell viele Hochzeiten stattfanden.
Warum der Erdbeermond oft farbenprächtig erscheint
Auch wenn der Mond nicht von selbst rot ist, hat er im Juni oft eine warme, gold-rötliche Färbung, besonders kurz nach seinem Aufgang. Das hat einen einfachen Grund:
Im Juni steht die Sonne auf der Nordhalbkugel sehr hoch am Himmel – wir sind nahe an der Sommersonnenwende. Der Vollmond, der der Sonne am Himmel genau gegenübersteht, nimmt daher eine sehr tiefe Bahn ein und steht nahe am Horizont. Wenn wir Mondlicht durch die dichten Schichten der Erdatmosphäre betrachten, werden die blauen Lichtanteile gestreut, während die roten und orangen Anteile unseren Augen erreichen. Das Ergebnis: Ein oft beeindruckend großer und farbenprächtiger Mondaufgang!
Teil 2: So fängst du die Magie ein – Fototipps für den Erdbeermond
Ein großer, goldener Mond am Horizont ist ein unvergesslicher Anblick. Damit du ihn nicht nur im Gedächtnis, sondern auch auf deiner Speicherkarte festhalten kannst, hier die wichtigsten Tipps für die Mondfotografie.
1. Die richtige Ausrüstung
- Kamera: Eine Spiegelreflex- (DSLR) oder spiegellose Systemkamera (DSLM) mit manuellem Modus ist ideal. Auch moderne Smartphones mit Pro-Modus können gute Ergebnisse liefern, aber für Details ist eine Systemkamera überlegen.
- Objektiv: Hier gilt: Je mehr Brennweite, desto besser. Ein Teleobjektiv (ab 200 mm aufwärts) ist perfekt, um den Mond groß und detailreich abzubilden.
- Stativ: Absolut unverzichtbar! Für scharfe Fotos bei wenig Licht und langen Brennweiten brauchst du einen stabilen Stand. Ohne Stativ werden deine Bilder verwackeln.
- Fernauslöser oder Selbstauslöser: Um Verwacklungen durch das Drücken des Auslösers zu vermeiden, nutze einen Fernauslöser oder den 2-Sekunden-Selbstauslöser deiner Kamera.

2. Planung ist alles
Ein gutes Mondfoto entsteht nicht zufällig.
- Location: Suche dir einen Ort mit freier Sicht nach Osten (dort geht der Mond auf). Noch besser ist ein Ort mit einem interessanten Vordergrund – eine Baum-Silhouette, ein Kirchturm, eine Brücke oder eine Skyline. Das verleiht dem Bild Tiefe und einen Maßstab.
- Timing: Die beste Zeit ist kurz nach Sonnenuntergang, während der Mondaufgangs. Dann ist der Himmel noch nicht komplett schwarz (die „Blaue Stunde“), und du bekommst eine schöne Balance zwischen dem hellen Mond und der Landschaft. Apps wie PhotoPills, The Photographer’s Ephemeris (TPE) oder Stellarium helfen dir, die exakte Uhrzeit und Position des Mondaufgangs für deinen Standort zu planen.
- Wetter: Ein klarer Himmel ist natürlich ideal. Überprüfe die Wettervorhersage! Leichte Schleierwolken können aber auch für eine dramatische Stimmung sorgen.

3. Die perfekten Kameraeinstellungen (Startwerte)
Gehe in den manuellen Modus (M) deiner Kamera, um die volle Kontrolle zu haben.
- ISO: So niedrig wie möglich, um Bildrauschen zu vermeiden. Starte mit ISO 100 oder ISO 200.
- Blende (f-Wert): Eine mittlere Blende von f/8 bis f/11 sorgt für eine hohe Schärfentiefe und die beste Abbildungsleistung deines Objektivs.
- Verschlusszeit: Der Mond ist sehr hell! Du brauchst keine extrem langen Belichtungszeiten. Starte mit etwa 1/125 Sekunde und passe die Zeit an, bis die Belichtung stimmt. Ist der Mond zu hell, verkürze die Zeit (z. B. 1/200 s). Ist er zu dunkel, verlängere sie (z. B. 1/80 s).
- Fokus: Nutze den manuellen Fokus. Aktiviere die Live-View-Ansicht auf deinem Display, zoome digital auf den Mond und drehe am Fokusring, bis die Krater gestochen scharf sind. Der Autofokus hat bei dunklen Motiven oft Schwierigkeiten.
- Weißabgleich: Stelle ihn auf „Tageslicht“ oder „Sonnig“, um die warmen Farben des Mondes natürlich einzufangen.
- Ggf. kannst du auch eine Mehrfachbelichtung von Mond und z.B. einer Brücke machen (siehe Foto ganz oben) dass ist meist erforderlich, wenn der Blaue Stunde schon vorrüber ist und der Kontrast zwischen Mond und Vordergrund zu extrem ist.
4. Die Komposition: Erzähle eine Geschichte
Das wichtigste zum Schluss: Ein Foto vom Mond als kleiner weißer Punkt am schwarzen Himmel ist langweilig.
- Integriere die Landschaft: Fotografiere den Mond, wie er gerade über einem Baum, einem Berg oder einem Gebäude aufgeht. Dadurch wirkt er riesig (die sogenannte „Mondtäuschung“) und das Bild wird sofort spannender.
- Spiele mit der Perspektive: Gehe weiter vom Vordergrundobjekt weg und zoome mit dem Teleobjektiv heran. Das komprimiert die Perspektive und lässt den Mond im Verhältnis zum Vordergrund noch gigantischer erscheinen.

Fazit
Der Erdbeermond am 11. und 12. Juni 2025 ist mehr als nur ein Vollmond. Er ist ein Stück Kulturgeschichte und ein wunderbares Fotomotiv. Mit der richtigen Planung und den passenden Einstellungen kannst du dieses Ereignis in einem unvergesslichen Bild festhalten.
Also, schnapp dir deine Kamera, such dir einen schönen Ort und genieße die Show!
Ich wünsche dir klaren Himmel und gutes Licht!